In Australien hat man mit einem Geländewagen wesentlich vielfältigere Möglichkeiten das Land zu entdecken als mit einem normalen PKW.
Bei Mietfahrzeugen ist zu beachten, dass zweiradgetriebene Fahrzeuge ohnehin meist nicht abseits geeteerter Strasse genutzt werden dürfen. Während im mitteleuropäischen Stadtverkehr manch ein Geländewagen schlichtweg lächerlich wirkt, stellt man für einige Ziele in Australien rasch den echten Bedarf für einen Geländewagen fest. Vor der Anmietung eines Fahrzeuges sollten Sie also unbedingt die Reiseroute prüfen, ob die geplanten Ziele ein Allrad-Fahrzeug erfordern.
Dafür wartet aber auch das Australien-Erlebnis, das von vielen Reisenden als besonders einprägsam geschilder wird: die endlose Weiten des Outbacks, faszinierende Landschaften, und ein häufigein tiefblauer Himmel. Während der Trockenzeit ist die Luftfeuchtigkeit im Landesinneren oft gering - ideale Voraussetzungen für einen atemberaubenden Sternenhimmel. Es gibt also viele - gute - Gründe sich in Australien auf den Antrieb von vier Rädern zu verlassen. Gut vorbereitet macht eine solche Reise noch mehr Spaß.
Routen
Schwierigkeitsgrad(e)
Die Einstufung einer Route ist im vorhinein nur eingeschränkt möglich, da die tatsächlich anzutreffenden Routenverhältnisse den Einflüssen der Witterung, Wartung und durch die Beanspruchung durch andere Fahrzeuge unterliegen. Ausserdem sind derartige Aussagen schon deshalb sehr subjektiv weil sie immer vom Erfahrungshorizont dessen abhängen, der eine Einschätzung trifft. Eine grobe Gliederung ist aber durchaus möglich.
Tourtyp
Streckenbeispiele (angebene Monate sind die besten Reisezeiten)
die bekannten Tracks - wie z.B. die Gibb River Road ca. 660 km (Mai - Okt), Tanami ca. 1034 km (Apr - Okt), Birdsville ca. 514 km (Apr - Nov) - alte Viehtriebroute
Experten
Simpson Desert
Cape York 952 km (Jun - Nov)
Canning Stock Route ca. 1750 km (Jun - Aug) - entlang alter Viehtriebstrecke durch Wüstenlandschaft; nur im Konvoi
In der Simpson Desert sind manche Tracks in sehr schlechtem Zustand. Tiefe Scallops erschweren die Situation. Außerdem sind dort leider viele
unbedachte Fahrer unterwegs, die keinen Funk haben und man trifft dann auf der Düne zusammen. Reisende berichten von Fahrzeugen mit gebrochener Kardanwelle, defekten Airbags, Stoßdämpfer, Reifen etc.
Fahrzeuge und Unterkunft
Fahrzeugtypen
Die kleineren Allradfahrzeuge - z.B ein Toyota RAV - sind ausreichend für kurze Wegstrecken, die vorstehend als "Einsteiger"-Routen gelistet sind. Für die bekannten Tracks, die als "Fortgeschrittenen-Routen" eingestuft sind muß es schon ein wirklich robustes, etwas "kernigeres" Fahrzeug sein - ein Toyota Landcruiser oder ein Nissan Patrol.
Anbieter
Es gibt nicht den empfehlenswerten Anbieter / Vermieter schlechthin. Die Vermieter kalkulieren unterschiedlich nach Fahrzeugflotte und Jahreszeit. Gerade für die Anmietung von Allradfahrzeugen empfiehlt sich der Kontakt mit Spezialisten aus unserer Anbieter-Datenbank.
Anbieter-Datenbank von AUSTRALIEN-INFO.DE - mit auch Anbietern und Vermittlern von Allradfahrzeugen
Im deutschsprachigen Raum werden immer wieder "echte australische Allradfahrzeuge" (wie z.B. den "Bushcamper") diverser Vermieter vorgestellt - insbesondere auf den Reisemessen, wie z.B. der CMT. Es lohnt sich in solchen Fällen sich bereits in Europa über das Fahrzeug im Einzelnen beraten zu lassen. Teilweise stehen dort sogar zeitgleich Fahrzeuge mehrerer Anbieter an unterschiedlichen Ständen.
Achten Sie auf die Hinweise im Newsletter von AUSTRALIEN-INFO.DE.
Übersicht zu Reisemessen
Unterkunft
Auf einigen Tracks können Übernachtungen in Safari Camps, Outback Stations oder Hotels / Motels vorgebucht werden. Beispiele:
Gibb River Road
Kulumbaru Road - zum Mitchell Plateau in den Kimberleys
Die anderen Strecken sind klassische Routen für geländegängige Wohnmobile ("Bushcamper") oder die Kombination voll Allradfahrzeug und Zelt.
Planung
Beste Reisezeiten
Sowohl in unseren unseren Routenbeschreibungen wie auch in den Beschreibungen der Orte/Regionen in den Tourtipps finden Sie Hinweise auf die geeignete Reisezeit. Außerdem stellen wir zu diesem Thema auch noch eine Gesamtübersicht vor.
Beste Reisezeiten - je nach Region
Etappen
Tagesetappen von 250 – 300km sind ausreichend, beachten Sie das die Strassenbeschaffenheit und die daraus resultierenden Fahrzeit sehr unterschiedlich sein können.
Ihre Planung sollte sowohl Fahrten während der Mittagshitze wie auch in der Dämmerung und nachts (Gefahr von Wildwechsel) ausschließen.
Ausrüstung
Ausrüstungsliste Stufe 1
- Einstigertouren (siehe Einstufung weiter oben)
über einfache und viel befahrene Pisten (z.B. Oodnadatta Track, Mereenie Loop):
Aktuelle Straßenzustandsberichte checken, z.B. bei www.exploroz.com. Straßensperrungen auf jeden Fall beachten!
Dual Batteries (Zwei-Batterie-System; eine Hauptfahrzeugbatterie, eine für den Betrieb von Zusatzeinrichtungen wie z.B. 12-Volt-Engel-Kühlbox)
EPIRB (Notfallsignalsender)
Radkreuz
Wagenheber (Bottle Jack)
Unterlegplatte bzw. Unterlegholz für Wagenheber. Achtung, bei hoch gelegtem Fahrwerk auf ausreichenden Hubweg des Wagenhebers achten bzw. Reserve beim Unterlegholz einplanen!
Ggf. Bordwerkzeug zum Herunterlassen des Reserverades (Landcruiser 100 Series)
Je nach Strecke ist ein zweites Reserverad sehr sinnvoll, z.B. für die Kimberley-Region. Liefert der Vermieter keins, so kann man ein gebrauchtes kaufen und in eine Plane wickeln. Im Fahrzeug gut sichern!
Schaufel
Arbeitshandschuhe
Werkzeugsatz. Wird vermieterseitig kein Werkzeug gestellt, so kann man sich mit einem einfachen handlichen Werkzeugsatz z.B. vom Discounter oder aus dem Baumarkt behelfen.
Axt
Hammer
Luftdruckprüfer
Satz Sicherungen
Starthilfekabel
Feuerlöscher
Verbandkasten. ACHTUNG: In vielen Leihfahrzeugen ist KEIN Verbandkasten vorhanden. Entsprechend eigenes Verbandzeug (z.B. DIN-Verbandkissen) mitführen!
Das Verbandzeug um selbstklebende elastische Binden ("Sporttape") ergänzen. Diese elastischen Binden benötigt man zur Anwendung der Pressure Immobilisation Method im Falle eines Gifttierbisses. Verbandzeug auf Wanderungen mitführen!
Spanngurte, Gummistrapse für die Ladungssicherung. Ggf. ein Set im heimatlichen Baumarkt kaufen und mitführen.
Große Unterlegplane mit Schnur. Man liegt dann bei Reparaturen nicht direkt im Dreck und kann damit im Notfall auch einen Sonnenschutz improvisieren.
"Panzerband" (Tape). Dieses stabile Textilklebeband ist ideal für Kleinreparaturen aller Art am Fahrzeug. Mindestens eine Rolle mitführen.
Kabelbinder in verschiedenen Größen
Draht. Als "Tüddeldraht" für Kleinreparaturen bietet sich z.B. ein Drahtkleiderbügel an.
Motoröl zum Nachfüllen (1 Liter)
Dose mit WD 40
Stromverlängerungskabel, für den Anschluß an die 240-Volt-Versorgung auf dem Campground
Wasserschlauch und passendes Anschlußteil, für Nachfüllen des fahrzeugeigenen Wassertanks
Ggf. Solardusche
Kartenmaterial - siehe hierzu auch
Routenbeschreibungen ausdrucken, z.B. bei www.exploroz.com .
Wäscheleine und Klammern
LED-Kopfleuchten und Reservebatterien, gibt's preiswert z.B. in Bundeswehr-Shops. Hier findet man auch allerhand nützliche Outdoorkleidung und weiteres Zubehör.
Schweißerhandschuhe. Ideale "Grillhandschuhe" für das abendliche Lagerfeuer.
Vorschlag für persönliche Sicherheitsausrüstung, immer am Mann/an der Frau zu tragen: Bundeswehr-Verbandpäckchen groß (gibt's im Bundeswehr-Shop oder bei eBay), Heftchen Streichhölzer (wasserdicht verpackt), 2 Stück selbstklebende Mullbinden (Sporttape) für Erste Hilfe bei Gifttierbiß (Pressure Immobilisation Method), eine Rettungsdecke (Folie), Trillerpfeife
Ausrüstungsliste Stufe 2
- Forgeschrittenen-Routen - Touren über entlegene Tracks (siehe Einstufung weiter oben)
Kommunikation sicherstellen, z.B. über HF-Funkgerät oder durch Leihen eines Iridium Satellitentelefones. WICHTIG: Globalstar Satellitentelefone funktionieren zur Zeit entweder gar nicht oder nur sehr eingeschränkt. Iridium stellt die einzig wirklich zuverlässige Variante dar. Leihen möglich über Landwide Satellite Solutions - vertreten in Filialen diverser Fahrzeuganbieter - Details siehe Homepage
Landwide Satellite Solutions Zusätzlich auf jeden Fall abmelden und anschließend wieder zurückmelden.
UHF-Handfunkgerät(e) für Kommunikation im Nahbereich. Vor allem auf unübersichtlichen Tracks zur Warnung des Gegenverkehrs erforderlich. Achtung, nur Handfunkgeräte mit australischer Zulassung verwenden!
Sandflagge, falls auf unübersichtlichen Tracks gefahren wird.
Schnorchel (hoch gelegte Luftansaugleitung, für Wasserdurchfahrten)
Zweites Reserverad
Mindestens zwei Ersatzreifenschläuche
Reifenersatzventile (falls eins beim Luftablassen verloren geht), dito Ventilkappen
Reifenflickzeug
Schlaucheisen ("Tyre levers")
Bead Breaker (z.B. Fabrikat Tyreplier)
Kompressor, 12 V, mit Anschlußklemmen für die Batterie und langer Preßluftleitung
Hilfsgerät zum Ablassen des Reifendrucks, z.B. Ezydeflate von ARB
Ggf. elektrische Winde
Bergegurt "Snatch'm Strap"
Schäkel
Ggf. Umlenkrolle
Baumgurt
High-Lift-Jack mit Bodenplatte
Bei sehr sandigem Gelände ggf. einen "Big Bag" mitführen. Das ist ein großer Plastiksack zum Transportieren von Sand und ähnlichem. Kann man mit Sand voll schaufeln, dient dann als Ankerpunkt für die Winde, wenn kein anderer Ankerpunkt verfügbar sein sollte. Bekommt man im Tausch gegen ein paar Fläschchen Bier beim Baustoffhandel.
Erweitertes Werkzeug, z.B. verstellbarer Schraubenschlüssel, Gabel-/Ringschlüsselsatz, verschiedene Schraubendreher etc.
Kühlerschutznetz, falls über Tracks gefahren wird, die von Spinnifexgras überwuchert sind. Ohne Kühlerschutznetz können die Spinnifexsamen die Kühlerrippen zusetzen, was zur Motorüberhitzung führt.
Gartendruckspritze als Zusatzfeuerlöscher, falls über Tracks gefahren wird, die überwuchert sind. Unter dem Fahrzeug können sich trockene Pflanzenreste sammeln, die sich an heißen Stellen der Auspuffanlage entzünden können. Bei so einem Brand ist der mitgeführte kleine Pulver-Feuerlöscher meist wirkungslos, gut bewährt haben sich hingegen Gartendruckspritzen.
Ersatzteile, je nach geplanter Tour: Ersatzkeilriemen, Kühlerschläuche, Schlauchschellen, Radlagerreparatursatz, …
"Putty" für Kühlerreparatur. Dabei handelt es sich um eine Tube mit Epoxyharz, das zum Schließen von Leckstellen dient.
Kühlerdichtmittel
Zeltreparaturset (Flickzeug, Tube Seamgrip)
Ersatzbetriebsflüssigkeiten: Zusätzliches Motoröl, Pöttchen mit Bremsflüssigkeit, Hydraulikflüssigkeit für die Servolenkung, destilliertes Wasser zum Nachfüllen der Batterien
Ggf. Traktionshilfen, z.B. sehr empfehlenswert bei einer Durchquerung der Simpson Desert. Sehr gut bewährt haben sich MaxTrax.
Erweitertes Kartenmaterial - z.B. Kartensatz "HEMA Desert Tracks"
GPS-Gerät, ggf. Listen mit Waypoints
Ersatzkanister für Wasser und Treibstoff
Erweiterte Reiseapotheke und Erste-Hilfe-Ausrüstung, speziell abgestimmt auf weitere Outbacktouren
Reiseapotheke
Erste-Hilfe-Ausrüstung/Reiseapotheke
- Vorschlag für Allrad-Touren
Erste-Hilfe-Ausrüstung
Verbandkissen nach DIN
Augenbinde, ins Verbandkissen
Mehrere Kältekompressen (bei Verstauchungen, zur Schmerzlinderung, Erste Hilfe nach Redback Spider Biss)
Mehrere Rettungsdecken
Nahtbesteck bzw. Wundnahtstreifen (ins Verbandkissen!)
Sporttape-Binden (selbstklebend) für Pressure Immobilisation Method bei Gifttierbiß, ins Verbandkissen
1 SAM Splint
Zusätzliche Bundeswehr-Verbandpäckchen, für den Wanderrucksack und die Outdoorhosen
Reiseapotheke
Schmerzmittel, stark (z.B. Novalgin Tropfen)
Schmerzmittel, mittelstark (z.B. Ibuprofen 400)
Schmerztabletten für leichte bis mittlere Schmerzen, fiebersenkende Wirkung (Paracetamol 500 mg)
Dexamytrex Kombipackung (Augentropfen und Augensalbe)
Ohrentropfen
Persönliche Medikamente, z.B. Blutdrucksenker
Pinzette
Fieberthermometer
Ggf. Blutdruckmeßgerät
Check vor dem Start
Vor dem allerersten Reiseantritt gilt es auch noch mal zu klären ob die Wartungsintervalle beachtet wurden. Ja? Gut, dann kanns fast losgehen. Vorher auf jeden Fall noch mal testen ob das Werkzeug was taugt: Vor der Abfahrt also das Werkzeug an sich und den Wagenheber sowie den Hi-lift Jack prüfen. Lassen Sie sich die Auflagepunkte erklären.
"Morgendlicher Check"
Check im Fahrzeug (hinten)
Schränke/Einbauten: Alles sicher und auslaufsicher verstaut?
Schwere Gegenstände ganz unten verstaut?
Lockere Schrauben an Schränken und/oder Kühlbox?
Kühlbox wieder eingeschaltet (nachts abschalten um Batterie zu schonen)?
Spülbecken geleert?
Rundgang ums Fahrzeug
Reifen kontrollieren. Beschädigungen? Reifendruck? Ggf. mit Reifendruckmeßgerät überprüfen
Scheiben. Beschädigungen? Kleine Dents sofort mit Reparaturklebeband sichern. Alle Schiebefenster zu (Staub!)? Scheiben sauber genug zum Fahren?
Gasflaschen überprüfen: Sicher geschlossen und gegen Öffnen durch Rütteln während der Fahrt gesichert?
Halterungen für Dachträger bzw. Dachlast bzw. Halterungen für Aufstelldach: Geschlossen und gesichert?
Scheinwerfer, Lampen: Irgendwelche losen Schrauben? Ggf. mit Tape sichern.
Sichtprüfung Stoßdämpfer, Federung. Stoßdämpfer trocken? Blattfedern in Ordnung?
Roo-Bar. Kräftig dran rütteln. Irgendwas lose?
Fahrzeug im Leerlauf ohne zu starten zwei Meter nach hinten rollen bzw. direkt unter das stehende Fahrzeug schauen. Irgendwelche verräterischen Lachen, Flecken oder Tropfen (Wasser, Öl, Getriebeöl)?
Motorraum öffnen
Batterie: Sichtprüfung. Pole gefettet? Pole mit Sicherungskappe gesichert? Wasserstand prüfen, ggf. mit destilliertem Wasser auffüllen (beide Batterien, Platten müssen gut mit Flüssigkeit bedeckt sein). Batteriehalterung prüfen. Fest? Wenn nicht, sofort nachziehen!
Ölstand prüfen. Fahrzeug muß hierfür einige Zeit gestanden haben und eben stehen. Weiße Schlieren im Öl? Riecht das Öl verdächtig? Ggf. Öl nachfüllen.
Wasserstand prüfen, sowohl im Kühler als auch im Ausgleichsbehälter. ACHTUNG, hierfür muß der Motor kühl sein, sonst Verbrühungsgefahr! Ggf. Wasser nachfüllen. Kühlwasserverlust sofort auf den Grund gehen.
Flüssigkeitsstand im Vorratsbehälter für die Lenkhydraulik überprüfen.
Bremsflüssigkeitsstand und Kupplungsflüssigkeitsstand überprüfen.
Keilriemen überprüfen. Beschädigungen (Risse, ausgefranst)? Keilriemenspannung (darf sich in der Mitte max. so weit eindrücken lassen wie der Riemen breit ist)?
Kühlerventilator. Vorsichtig durchdrehen und auf Risse/Beschädigungen prüfen.
Nach längeren Etappen unter staubigen Bedingungen Luftfilter prüfen und ggf. reinigen.
Allgemeine Sichtprüfung Maschine. Sichtbare Leckagen Wasser/Öl/Diesel? Zustand Schläuche und Schlauchschellen
Fahrtipps
Fahrkönnen
Bitte eigenes Fahrkönnen realistisch einschätzen! "Single Turnovers" - Selbstunfälle zählen zu den häufigsten Unfallursachen von Touristen im Outback.
Übrigens: Training für das Fahren im Geländewagen wird teilweise von Anbietern im deutschsprachigen Raum offeriert wie auch von den Vermietern in Australien. Wir haben bespielsweise im Newsletter 12/08 darüber berichtet.
Benzin/Diesel
Prüfen Sie zunächst die Verfügbarkeit von Tankstellen entlang Ihrer Route und dann auch ihre tatsächlichen Öffnungszeiten. Kalkulieren Sie immer mit einem vergleichsweise hohen Verbrauch ihres Fahrzeuges und tanken Sie möglichst frühzeitig.
Vorsicht bei...
Flussdurchquerungen - erkundigen Sie sich vorher nach Wasserstand, Beschaffenheit der Furt 8des Untergrunes) und Fliessgeschwindigkeit des Wasers. Fahren Sie langsam. Das "Durchrauschen" mag einen netten Showeffekt erzeugen, führt aber auch häufig zu Schäden, die als mutwillig eingestuft werden und sie folglich selbst zu zahlen haben.
Fahrten am Strand - erkundigen Sie sich vorher nach Ebbe/Flut und Priele auf Ihrer Strecke - und ganz wichtig: Prüfen Sie ob Ihre Mietwagenfirma Fahrten dort überhaupt erlaubt (wird wegen möglicher Fahrzeigschäden durch das Salzwasser oft verboten)
Bitte nicht...
Alkohol am Steuer
Reisen im Outback
Noch ein paar Dinge, die man beim Reisen im Outback ebenfalls nicht vergessen sollte.
Wasser
Genau so wie die Benzinversorgung will auf einer reise auch die Versorgung mit Trinkwasser geplant sein: Sonne, Hitze, geringe Luftfeuchtigkeit, Sand, Staub - alles Faktoren, die den Durst fördern. Planen Sie großzügig - und nehmen Sie einen Wasservorrat pro Tag und Person von min. 6l Wasser mit. Damit sind Sie auch für den Fall einer Panne gerüstet. Und nicht vergessen: Trinken Sie mehrere Liter pro Tag und füllen Sie Ihren Wasservorrat bei jeder Gelegenheit nach.
Hut
Der Körper verliert am meisten Flüssigkeit über den Kopf - ergo "Mit Hut ist gut".
Verhalten im Notfall
Beim Fahrzeug bleiben
Bleiben Sie immer bei Ihrem Fahrzeug. So sind Sie leichter ausfindig zu machen. Versuchen Sie nicht zu Fuß Hilfe zu holen.
DVD-Tipps
Pistenkuh: Grüner Dschungel und Rote Wüste
[Sabine und Burkhard Koch]
Sabine und Burkhard Koch haben in 127 Minuten auf zwei DVDs
einen Reisebericht mit Videos, Bildern und informativen
Kommentaren gepresst, der einen eindeutigen Schwerpunkt auf
Reiseerlebnissen mit dem Allradfahrzeug hat. Das Leitmotiv der
Reise scheint die Frage zu sein, die Sabine mitten in diesem
Roadmovie stellt: "Kommen wir da durch?". Bei ihren Touren durch
die Eukalyptenwälder im Südosten Australiens, fernab der
touristischen Rennstrecken, liegen auch mal Bäume auf dem Weg.
Da muss der Toyota Landcruiser, den die beiden für ihre
Australien-Touren gekauft haben, ganze Arbeit verrichten, wenn
der Stamm mal mit dem Seil von der Fahrbahn gezogen wird. Zum
Mount Pinnibar, dem höchsten Punkt, der mit einem Fahrzeug in
Australien anfahrbar ist, haben sich die beiden ebenso
aufgemacht, wie sie auch die vielen roten Sanddünen der Simpson
Desert überquert haben.
Das Fahrzeug, das die Kochs liebevoll ihren "Toyo" oder ihre "Mini-Pistenkuh" nennen, muss oft ganze Arbeit verrichten. Er spielt eindeutig die Hauptrolle in diesem Film. Gekauft wurde der Toyota Land Cruiser HZJ 78 im Dezember 2011 in Brisbane. Gleich nach der Übernahme wurde er erst mal gestylt. Mit einem
weißen Fahrzeug wollte Burkhard nicht unterwegs sein. Also wurde das Auto nicht nur fachmännisch für diese Expedition auf Vordermann gebracht, sondern auch mit einem lilafarbenen Anstrich versehen. Auf ihrer Website pistenkuh.de berichteten die Kochs unter dem Menüpunkt "Jetzt in Australien" etwa alle
zwanzig bis dreißig Tage von ihrer Tour, die insgesamt bis Mitte 2013 ging.
Diese Doppel-DVD handelt vom ersten Abschnitt der Tour, der von Brisbane aus nach Süden führte, u. a. durch die australischen Alpen bis zu den Zwölf Aposteln an der Great Ocean Road. Wer sich auf der Website in die Berichte einliest, bekommt ein gutes Gefühl für die Kommentare des Reiseberichtes auf der Doppel-DVD. Burkhard findet beispielsweise, dass Koalas zu fotografieren ungefähr so interessant ist, wie Steine aufzunehmen. Die Tiere hängen nach seiner Beobachtung meist schläfrig in den Bäumen und irgendwie wirken sie auf ihn wie bekifft.
Die Dokumentation hebt sich wohltuend von hektisch geschnittenen
Streifen ab, die heute vor allem im Privatfernsehen als
angebliche Reisedokumentationen laufen. Die Kochs lassen den
Zuschauer mitreisen und so ist häufig die Perspektive aus dem
Fahrzeug zu sehen. Das heißt aber keineswegs, dass hier die
Kamera nur mitgelaufen ist. Gerade wenn die beiden knifflige
Passagen auf Tracks oder Wanderungen zeigen, haben sie ganz
offensichtlich immer wieder die Kamera umpositioniert. Ab und zu
gibt es auch eindrucksvolle Nahaufnahmen der australischen
Tierwelt wie von Echsen oder Krebsen. Insgesamt schwelgen die
beiden im Vergleich zu anderen Australien-Dokumentationen jedoch
weitaus weniger in den Motiven von Landschaften, Fauna und
Flora.
Auf der zweiten DVD gibt es eine längere Sequenz, die sich dem Besuch des Eisenbahnmuseums in Peterborough in South Australia widmet. In einem Interview mit dem deutschsprachigen Horst erfährt der Zuschauer einiges über das in den 1960er-Jahren zu Ende gegangene Zeitalter der Dampfeisenbahnen. Auf den Schienen
war sogar eine mobile Krankenstation für Kinder unterwegs, die maßgeblich zur Senkung der Säuglingssterblichkeit im Outback beitrug. Der Abschnitt wird durch historische Aufnahmen ergänzt und beleuchtet einen im deutschsprachigen Raum wenig bekannten Teil der australischen Geschichte.
In diesem Werk ist das Reisen mit dem Allradfahrzeug das Leitmotiv. Es gibt für diese Reiseform gerade in Australien eine sehr aktive Gemeinschaft, die sich auf Plattformen wie ExploreOz intensiv über Fahrzeuge, Strecken und deren Zustand informiert. Für Einsteiger, die sich für das Reisen mit einem Allradfahrzeug
interessieren, eignet sich der Film ganz gut. Er zeigt viele Aspekte aus dem Reisealltag und so können die Zuschauer sich gut überlegen, ob diese Art zu reisen für sie selbst auch attraktiv wäre, einschließlich des damit verbundenen Aufwandes. Es ist nicht jedermanns Sache, sich den Weg durch eine Salzpfanne zu
bahnen, durch die man nur hindurch kommt, wenn man immer wieder vor und zurück fährt.
Die Doppel-DVD gibt Otto Normaltourist einen Einblick in Regionen von Australien, die er so kaum kennenlernen wird. Wenn man die Pistenkuh ganz einsam in der Simpson Desert auf einer roten Sanddüne (der "Big Red") im Abendlicht stehen sieht, wird die Faszination Australiens besonders spürbar. Da sitzen Sabine
und Burkhard Koch auf ihren Campingstühlen und genießen den Blick auf einen See, der an dieser Stelle nur rund alle dreißig Jahre zu finden ist. Die Doppel-DVD kann für 16 Euro direkt über die Website von Sabine und Burkhard Koch bestellt werden.
[Sabine und Burkhard Koch]
Neun Monate waren Sabine und Burkhard Koch ab September 2012 auf 22.000 km Offroad-Pisten diagonal durch Australien unterwegs. Die Reise mit dem Toyota Land Cruiser startet in Cairns und führt zunächst in nördliche Richtung. Unzählige, tiefe Wasserdurchfahrten, steile, rutschige Uferböschungen, abenteuerliche Brücken aus Baumstämmen zusammengebunden und schlammige Dschungelpisten sind typisch für den legendären Old Telegraph Track auf Cape York. Die beiden entdecken zufällig ein illegales Goldgräber Camp. Sie durchqueren die Simpson-Desert auf dem kaum befahrenen Hay-River Track und fliegen mit dem Helikopter über die MacDonnell-Ranges bevor es über die Great-Central-Road nach Western Australia ging. Auf einsamen Pisten zu den Traumstränden am Cape Arid reisten sie zum süd-westlichsten Punkt Australiens. Die letzte Offroad Etappe führt über die Canning Stock Route.
Die Doppel-DVD kann für 16 Euro direkt über die Website von Sabine und Burkhard Koch bestellt werden.
Tour-Tool von AUSTRALIEN-INFO.DE - u.a. Links zu den Strassenzustandberichten der Behörden bzw. Automobilclubs der Bundesstaaten, ausserdem Links zu den Wettervorhersagen
Literatur
u.a. "Australien Outback-Handbuch" von Lind/Niehaus und das Australien-Outback-Manual von Christian Pehlemann
Weitere Literatur-Tipps
Kartenmaterial
Es gibt eine Vielzahl von Karten zu den einzelnen Pisten - z.B. von Westprint (z.B. "Alice to Uluru", "Alice to Oodnadatta", "Oodnadatta Track")
Regionalkarten und Stadtpläne bestellen
Fremdenverkehrsämter
Die Fremdenverkehrsämter bieten zum Teil eigene Websites für die Zielgruppe der Reisenden ins Outback wie auch Prospektmaterial.
SATC: Outback Driving Links zu den Websites der Verkehrsämter finden Sie in der Rubrik Tourtipps unter den Porträts der Bundesstaaten und bei den Beschreibungen der Orte und Regionen.
Wir danken unserem Forums-Mitglied Jürgen Sprengel für die intensive Mitarbeit an der Zusammenstellung der Informationen auf dieser Seite.
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