Veranstaltungsorte
Für die Sportler wurden Top-Bedingungen geschaffen: Die meisten olympischen Sportarten - mit 85 Prozent der teilnehmenden Sportler - wurden in zwei Zonen ausgetragen, die nur 14 km voneinander entfernt liegen. Alle Sportstätten waren innerhalb von 30 Minuten vom Olympischen Dorf zu erreichen.
Als einmalig in der olympischen Geschichte wird bezeichnet, dass alle Sportstätten nicht mehr gekostet haben als vorgesehen und dass sie rechtzeitig fertig geworden sind.
Olympiapark
An der Homebush Bay lag der Austragungsort für 15 der 28 Sportarten. Im Olympiapark befinden sich das Olympiastadion, die Main Arena Baseball Showring, der Sydney Superdome, das International Sydney Aquatic Centre, das New South Wales Sports Centre, das Sydney International Tennis Centre, das Sydney International Hockey Centre, der Sydney International Archery Park sowie Kuppelhalle und Pavillons.
Das 760 ha grosse Gelände war zuvor eine Giftmüllkippe, die 50 Jahre lang die Reste der umgebenden Industrie aufzunehmen hatte. 1991 wurden in den umliegenden Mangroven Dioxin-Verbindungen nachgewiesen. Angeln ist in dem Gebiet daher nach wie vor verboten. Union Carbide hatte hier während des Vietnamkrieges das Entlaubungsmittle Agent Orange hergestellt. Zusammen mit Greenpeace wurde nicht nur die Bewerbung zu den Spielen vorgenommen sondern auch die Durchsetzung ökologischer Richtlinien vereinbart.
Anfahrt am besten mit Fähre ab Circular Quay, Richtung Paramatta. Die Tour mit der Fähre ist sehr schön (ca. 5 $), die Fahrtzeit beträgt mit dem Schnellboot ca. 45 min, und bietet einen schönen Einblick in die zahlreichen Buchten des Hafens. Von der Anlegestelle der Fähre muss man dann entweder mit dem Bus zum Park fahren oder in ca. 20 min zu Fuss laufen.
Olympic Boulevard
Ein 1500 Meter langer Boulevard mit Solarlicht-Türmen, Fontänen und Brunnen.
Kronos Hill
Künstlicher Hügel. Der beste Ort im Gelände, um eine Übersicht zu bekommen. Insgesamt 400 Tonnen Müll und verseuchte Erde wurden in undurchlässigen Behältern unter riesigen Erdhügeln vergraben. Der Kronos Hill ist einer davon.
Olympiastadion
Veranstaltungen: Fußball, Leichtathletik
Das "Stadium Australia" ist das Herzstück des Olympia Parks. Eine edle Konstruktion aus Glas, Stahl und Kunststoff - teilweise an ein Raumschiff erinnernd. Sie wurde eigens auhc für die Inszenierung der Eröffnungs-und Schlussfeiern konzipiert. Es ist das grösste in der olympischen Geschichte - rund 9.000 Plätze mehr als das Stadion in Los Angeles (Spiele von 1984). Das Stadion wurde am 6.3.99 mit einer gigantischen Feier zum Auftakt der Rugby-Saison eröffnet.
3,7 Milliarden Fernsehzuschauern blickten am 15. September 2000 um 23:09 h Ortszeit auf eine Frau, die damit endgültig zur australischen Nationalikone wurde - Cathy Freemann, australische Ureinwohnerin, die immer wieder Position bezogen hat für die Rechte der Schwarzen in Australien. Sie lief die Stufen zu einem illuminierten Wasserbecken hinauf, das von einem Wasserfall gespeist wird. Sie ging buchstäblich übers Wasser, senkte die Fackel hinein - und ein Flammenring stieg empor. Ganz futuristisch hob sich die Schale um Cathy Freemann, die von einem Wasserfall umgeben war. Die Schale wurde wie von Geisterhand den Wasserfall zum Stadionrand hinaufgefahren.
Mehr zur einzigartigen Inszenierung der Eröffnungsfeier finden Sie in unserem Newsletter 20/00.
Kapazität |
110.000 Sitzplätze
nach den Spielen Umbau auf 80.000 Plätze.
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Baukosten
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665 Millionen AU$.
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weitere Zahlen
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58m Höhe, 1.500 Toiletten, 72 Essenstände, 53 Bars, sieben Restaurants und 15 Küchen.
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Besichtigung
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Einzige Möglichkeit mit Führung für 20 AU$.
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Super Dome
Veranstaltungen: Basketball, Rhythmische Sportgymnastik
In direkter Nachbarschaft des "Stadium Australia" befindet sich der Superdome - Australien größte Sporthalle.
Kapazität
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20.000 Sitzplätze
nach den Spielen Umbau auf 80.000 Plätze.
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Baukosten
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197 Millionen AU$.
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International Aquatic Centre
Veranstaltungen: Kunst-und Turmspringen, Moderner Fünfkampf, Schwimmen, Synchronschwimmen, Wasserball
Das supermoderne Wasserparadies wurde bereits 1994 eingeweiht. Es hat Restaurants, Shops und öffentlichem Badebetrieb. Hier feierten die Australier um ihren Star Ian Thorpe feuchte Erfolge in Serie.
Kapazität
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12.500 Sitzplätze
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weitere Fakten
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10 Bahnen im 50 Meter-Wetterkampfbecken, 8 Bahnen im 50-Meter Becken, Pool für Wasserpolo und Tauchwettbewerbe 33 x 25 m Becken, Wasserrutsche, Whirlpool, Kinderbecken, Thermalbecken, Sauna und Dampfbäder.
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Main Arena Baseball Showring
Veranstaltungen: Baseball, Moderner Fünfkampf
Kuppelhalle & Pavillons
Veranstaltungen: Badminton, Basketball, Handball, Moderner Fünfkampf
New South Wales State Sports Centre
Veranstaltungen: Tischtennis, Taekwondo
Sydney International Tennis Centre
Veranstaltungen: Tennis
Thomy Haas holte hier seine Silbermedaille.
Sydney International Hockey Centre
Veranstaltungen: Hockey
Sydney International Archery Park
Veranstaltungen: Bogenschiessen
Ryde
Veranstaltungen: Wasserball
10 km NO Olympiapark
Das Wasserball-Stadion wurde am 28.4.00 als letzte dauerhaft geplante Sportarena für die Spiele eröffnet.
Rushcutters Bay
Veranstaltungen: Segeln
im Hafenbereich von Sydney
Wohl der tollste Platz für Segelwettbewerbe, den es je für olympische Spiele gab.
Darling Harbour
Veranstaltungen: Boxen, Fechten, Gewichtheben, Judo, Ringen, Volleyball
Stadtzentrum
Veranstaltungen: Triathlon
Für die Premiere dieser Sportart ga es wohl keinen besseren Platz als zwischen Oper, Hafenbrücke und Botanischem Garten. Die Bilder des Wettbewerbs müssen die australischen Touristiker zu Freudensprüngen veranlasst haben ;-)
Centennial Park
Veranstaltungen: Strassenradfahren, Fußball
Bondi Beach
Veranstaltungen: Beachvolleyball
50 km O Olympiapark
Hier wurden die tollsten Parties gefeiert. Die Wettbewerbe starteten mit Rockmusik und Sportler aller Nationen wurden gleich strak umjubelt. Für Australier wurde der weisse Sand zu goldenem Boden. Das Stadion inmitten der Traumkulisse hatte absoluten Kultcharakter. Die umstrittene Arena wird nach Olympia wieder abgerissen.
Cecil Park
Veranstaltungen: Schiessen
30 km SW des Olympiaparks
Blacktown
Veranstaltungen: Baseball, Softball
14 km NW des Olympiaparks
Die Seen von Penrith liegen am westlichen Stadtrand von Sydney.
Horsley Park
Veranstaltungen: Dressurreiten, Military, Springreiten
25 km SW des Olympiaparks
Der Goldplatz der deutschen Reiter
Bankstown
Veranstaltungen: Bahnradfahren
Fairfield
Veranstaltungen: Mountainbike
Penrith Lakes
Veranstaltungen: Kanu Slalom / Sprint, Kajak Slalom / Sprint, Rudern
44 km SW des Olympiaparks
Die Seen von Penrith liegen am westlichen Stadtrand von Sydney.
Verboten auf dem Gelände...
Essen und Trinken, dass nicht von einem offiziellen olympischen Sponsor stammt. Angeblich aus Sicherheitsgründen ;-) Dahinter steckten McDonalds und Coca-Cola.
- Kinderwagen
- Skateboards
- Kühltaschen
- Zigaretten.
Ein rechtliches Problem gibt es trotzdem: Diese Regeln wiedersprachen den australischen Anti-Diskriminierungsgesetzen.
Außerhalb der Stadien
Viele Wettbewerbe - wie der Marathon, Triathlon, Radrennen und Segeln - konnten kostenlos an den Strecken mitverfolgt werden. Die grossen Hafenattraktionen der Spiele wurden Feiertage im Hafenbecken von Sydney:
- Der Triathlon, inklusive einer Schwimmstrecke am Opernhaus.
- Die Schlusszeremonie, wenn sich zwischen der Stadt und Homebush Bay viele Menschen versammeln werden.
Das Olympische Komitee hatte ein halbes Dutzend Plätze mit grossen Videobildschirmen ausgestattet - inklusive der the Domain, Darling Harbour und Circular Quay, ausserdem gibt es dort diverse Konzerte und Olympia-Deko satt für die Outdoor Party.
Die Royal Botanic Gardens wurden nachts geöffnet sein, so konnte man von der Stadt zu Mrs Macquaries Chair durchwandern. Dort wurde ein Cafe eröffnet.
Tickets
Preise
Die günstigsten Eintrittskarten lagen bei AU$ 10,-. Die höchsten Preise von bis zu 1 382 AU$ mussten für die Eröffnungs- und Schlussfeiern bezahlt werden.
Die teuersten Tickets zu Sportveranstaltungen kosteten 455 AU$ - für die Schwimmfinals, das Basketballendspiel und der letzte Finaltag in der Leichtathletik.
9,6 Millionen Karten standen zur Verfügung, 5 Millionen wurden davon in Australien verkauft. Der Kartenverkauf war mit einem Erlös von 600 Mio. AU$ im Olympia-Budget eingeplant.
Vorverkauf

In Deutschland:
Generalverkäufer war das Deutsche Reisebüro (DER). Die Tickets liessen sich lange Zeit nur schriftlich bestellen (ein Anachronismus im Internet-Zeitalter, oder?) und mussten sofort bezahlt werden. Umtausch oder Rückgabe sind nicht möglich. Das deutsche Kontingent umfasst 58.000 Tickets, die Preise liegen zwischen 23 und 1960 Mark.
Um auch bei weniger attraktiven Veranstaltungen die Reihen zu füllen, müssen Besucher besonders populärer Sportarten - Beachvolleyball etwa oder Boxen, Radfahren, Tennis und Turnen sowie Leichtathletik bei Endkämpfen - mindestens ein zusätzliches Ticket vom "Typ 2" erwerben. In diese Kategorie fallen Disziplinen wie Baseball, Fußball, Handball, Hockey oder Volleyball. Wer die Eröffnungs- oder Schlußfeier im Olympiastadion erleben will, wird sogar zur Abnahme von mindestens vier "Typ 2"-Billetts gezwungen. 1996 wurden für Atlanta in Deutschland etwa 50 000 Eintrittskarten verkauft.
In der Schweiz:
über Kuoni Reisen.
In Australien:
5 Millionen Tickets sind ausschliesslich für den Verkauf an Australier bestimmt.
Transport
Sydney erwartete 200.000 ausländische Besucher, 15.000 Athleten und Trainer, 30.000 Medien-Mitarbeiter, 100.000 freiwillige Helfer und Teilzeitarbeiter und dazu die Besucher der Wettbewerbe. Mindestens 400.000 Australier wurden während der Spiele in Sydney erwartet.
Öffentliche Verkehrsmittel
Alle Olympia-Tickets können innerhalb des Stadtgebietes von Sydney zur freien Fahrt als Universalticket für Bahn, Bus und Fähre verwendet werden. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind rund um die Uhr im Einsatz.
Olympisches Dorf
Olympisches Dorf
Newington ist neuer Stadtteil Sydneys geworden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele der Neuzeit wurden alle Sportler - rund 15.000 - in einem einzigen, gemeinsamen Dorf untergebracht. Es entstanden 630 Wohnungen, die zu Sydneys begehrtesten zählen. Die Architektur verbindet die Bungalows der Vorstädte mit den dichten Bauformen des Zentrums. Sie besteht hauptsächlich aus zwei- bis dreistöckigen Häusern und ist so auch energiesparender angelegt als die suburbane Bebauung. Mitte 2000 waren die meisten Häuser bereits verkauft - für Preise von 400,000 bis 500,000 AU$ für 95 bis 125 qm.
Umweltschutz
Das Dorf ist als Muster für weitere Projekte dieser Art in Zusammenarbit mit Greenpeace errichtet worden und ist Ziel vieler Architekten weltweit.
- Soweit praktisch möglich wird die Sonnenenergie genutzt. Es entstand die grösste Wohn-Solaranlage der Welt.
- Der Trinkwasserverbrauch wird durch eine Abwasserreinigungsanlage (Kosten 16 Mio. AU$) halbiert. Abwasser aus Küchen werdenaufbereitet und zur Bewässerung von Gartenanlagen und der Toilettenspülung genutzt.
Kuriositäten
Sommerspiele im Winter
Erstmals fanden die Sommerspiele im Winter statt. Nach der
Klimastatistik ist der September aber auch der trockenste Monat.
Kalendarisch beginnt der Frühling in Australien traditionell am 1. September. Zu Kolonialzeiten bekamen die Soldaten, die die Sträflinge bewachten, an diesem Tag ihre Sommeruniformen. Und nur deshalb fangen noch heute in Australien die Jahreszeiten am Monatsersten an. Nach mitteleuropäischem Verständnis wäre natürlich der
Tag der Tag und Nachtgleiche - im Jahr 2000 der 20. September - das korrektere Datum. Bei den ersten Spielen in Australien wurde 1956 in Melbourne das Olympische Feuer übrigens erst am
22. November entzündet. Noch kurioser: Damit wenigstens ein bisschen Sommerfeeling aufkommt startete die Sommerzeit in einigen Bundesstaaten bereits zum 27. August und somit 4 Wochen früher als sonst üblich.
Froschrettung
Die seltenen und gefährdeten Bell Frogs fanden in einem 16 ha grossen Kraterbiotop hinter dem Baseballstadion eine neue Heimat. (Kosten: 900,000 AU$).
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